top of page

Angst und Vertrauen: Wie du lernst, deine Angst zu verstehen und zu überwinden

Autorenbild: Nathalie ZimmerNathalie Zimmer

Das Einzige, was oft zwischen uns und unserem Weiterkommen steht, ist die Angst. Sie ist ein unsichtbarer Begleiter, der uns davon abhält, unsere Ziele zu erreichen oder Veränderungen zuzulassen. Besonders in der Arbeitswelt spielt Angst eine zentrale Rolle, auch wenn sie selten offen angesprochen wird. Stattdessen haben wir gelernt, die Angst zu verdrängen und sie nicht zu zeigen, anstatt sie wirklich zu bewältigen oder zu reduzieren.


Verdrängte Angst in der Arbeitswelt

Viele von uns haben Strategien entwickelt, um mit Angst umzugehen – jedoch oft auf eine Weise, die uns nicht wirklich weiterhilft. Statt die Emotion zuzulassen oder zu reflektieren, neigen wir dazu, die Angst zu ignorieren oder zu überspielen. Das Problem dabei ist, dass die Angst nicht verschwindet, sondern im Unterbewusstsein weiter wirkt. Sie beeinflusst unser Handeln, unsere Entscheidungen und unsere Beziehungen zu anderen – sowohl im beruflichen als auch im privaten Kontext.


Oft laufen Prozesse im Hintergrund unseres Bewusstseins ab: Wir fühlen uns gestresst oder überfordert, können aber nicht genau erklären, warum. Diese unreflektierte Angst führt dazu, dass wir uns von wichtigen Aufgaben ablenken lassen, Entscheidungen aufschieben oder in unseren Handlungen blockiert sind. Im beruflichen Umfeld führt das dazu, dass viele Menschen unter ihren Möglichkeiten bleiben, weil sie sich nicht trauen, neue Schritte zu gehen oder Risiken einzugehen.




Die unsichtbare Belastung durch verdrängte Angst

Diese permanente Angst, die wir nicht wahrhaben wollen, belastet unser System. Sie führt zu Stress, Erschöpfung und im schlimmsten Fall zu Burnout. Die unterdrückten Gefühle – sei es Angst, Wut oder Frustration – verlangen dem Körper und dem Geist eine ständige Anpassungsleistung ab. Wir laufen im „Überlebensmodus“ und versuchen, den Anforderungen gerecht zu werden, ohne uns der eigentlichen Ursache des Unwohlseins zu stellen.


➡️ Der Psychiater und Neurowissenschaftler Dr. Bessel van der Kolk beschreibt in seinem Buch The Body Keeps the Score, wie unbewältigte Emotionen, besonders Angst und Trauma, nicht nur das mentale Wohlbefinden, sondern auch den Körper stark belasten. Der Körper speichert Angst und Stress, wenn wir keine Möglichkeit finden, diese bewusst zu verarbeiten. Die Folgen können Schlafstörungen, chronische Verspannungen und eine allgemeine Erschöpfung sein.


Ein neuer Umgang mit Angst: Wie Vertrauen entsteht

Die gute Nachricht ist, dass wir lernen können, einen neuen Umgang mit Angst zu entwickeln. Angst ist eine natürliche Reaktion, die uns warnen oder schützen will. Doch anstatt die Angst zu verdrängen oder sie als Feind zu betrachten, können wir lernen, sie zu verstehen und anzunehmen.


In unserem ProgrammInnere Gelassenheit beschäftigen wir uns intensiv mit dem Thema Angst. Es geht nicht darum, die Angst komplett loszuwerden – das wäre unrealistisch. Es geht darum, eine Beziehung zu dieser Angst aufzubauen, sie zu erkennen und zu reflektieren, sodass sie uns nicht länger lähmt. Dabei setzen wir auf verschiedene Ansätze:


  1. Achtsamkeit/Bewusstsein: Achtsamkeit und ein bewusster Lebensstil helfen uns dabei, die Angst in dem Moment zu erkennen, in dem sie auftritt. Anstatt panisch zu reagieren, lernen wir, ruhig zu bleiben und die Emotion zu beobachten, ohne uns von ihr überwältigen zu lassen.


  2. Reflexion und Perspektivwechsel: Oft hilft es, die Quelle der Angst zu hinterfragen. Warum habe ich Angst in dieser Situation? Ist die Bedrohung real oder nur eine Projektion? Ein bewusster Perspektivwechsel kann helfen, die Angst zu relativieren.


Indem wir uns aktiv mit unserer Angst auseinandersetzen, wächst unser Vertrauen. Vertrauen ist nicht das Gegenteil von Angst, sondern es entsteht, wenn wir lernen, mit der Angst umzugehen. Vertrauen entsteht durch Erfahrung, durch die Erkenntnis, dass wir auch schwierige Situationen bewältigen können, wenn wir uns ihnen bewusst stellen.



Fazit: Den Weg aus der Angst finden

Angst wird immer Teil unseres Lebens sein, besonders in einer Welt, die sich ständig verändert. Doch anstatt uns von dieser Angst blockieren zu lassen, sie zu verleugnen, können wir lernen, einen neuen Umgang mit ihr zu finden. Angst muss kein Hindernis sein – sie kann ein Wegweiser sein, der uns zeigt, wo wir wachsen können.


In unserem Programm „Innere Gelassenheit“ bieten wir konkrete Ansätze, die Angst zu verstehen und ihr mit Vertrauen zu begegnen. Es geht darum, die innere Stärke zu finden, die es dir ermöglicht, in schwierigen Situationen ruhig und gelassen zu bleiben – nicht trotz der Angst, sondern im Bewusstsein ihrer Existenz.

Denn am Ende ist es nicht die Abwesenheit von Angst, die uns weiterbringt, sondern die Fähigkeit, mit der Angst zu leben und dennoch mutig zu handeln.

3 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

コメント


bottom of page