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Warum müssen wir Menschen in Kategorien stecken? – Ein Plädoyer für mehr Freiheit und weniger Schubladendenken

Autorenbild: Nathalie ZimmerNathalie Zimmer

In unserer Gesellschaft neigen wir dazu, Menschen in Kategorien zu stecken – sei es nach ihren Beziehungen, ihrer Lebensweise oder ihren Tätigkeiten. Kategorien geben uns das Gefühl, unser Gegenüber besser einschätzen zu können. Aber ist das wirklich sinnvoll? Passen Beziehungen mit all ihren Emotionen und Facetten tatsächlich in vorgefertigte Schubladen?

❓ Und was machen wir mit all denen, die sich nicht in diese starren Normen fügen wollen?

Wir sprechen immer wieder über Diversität, doch gleichzeitig schaffen wir neue Kategorien, in denen wir versuchen, Menschen und ihre Lebensweisen einzuordnen. Doch was geben uns diese Kategorien wirklich?


Kategorien schaffen nur eine Illusion von Sicherheit

In erster Linie bieten Kategorien uns eine scheinbare Sicherheit. Wenn wir jemanden in eine Schublade stecken, glauben wir, diese Person besser einschätzen zu können. Es gibt uns die „Sicherheit“, zu wissen, wie wir mit dieser Person umgehen müssen und was wir von ihr zu erwarten haben. Doch diese Sicherheit ist eine Illusion. Menschen lassen sich nicht durch starre Etiketten definieren. Jeder Mensch ist komplex, vielschichtig und einzigartig.


➡️ Die Psychologin Brené Brown, bekannt für ihre Forschung über Verletzlichkeit und Scham, betont immer wieder: „Menschen sind nicht dafür gemacht, in Schubladen zu passen. Vielmehr leben sie in einem Spektrum von Möglichkeiten.“ Sie fordert dazu auf, weniger zu bewerten und mehr zuzuhören, um die echte Vielfalt und Einzigartigkeit jedes Individuums zu erkennen.


Warum definieren wir uns nicht über unsere Gefühle und Emotionen?

Anstatt Menschen aufgrund ihrer Lebensweise oder Tätigkeit in Kategorien zu stecken, sollten wir uns auf das konzentrieren, was wirklich zählt: Gefühle und Emotionen. Was bewegt eine Person? Was fühlt sie in diesem Moment? Was verfolgt sie für Ziele? Diese Fragen geben uns viel mehr Einsicht in das Wesen eines Menschen als jede Kategorie es je könnte.


Warum muss sich jemand überhaupt für eine Kategorie entscheiden? Wir tragen alle verschiedene Facetten in uns. Unabhängig davon, mit welchen Geschlechtsmerkmalen wir geboren wurden, haben wir sowohl „männliche“ als auch „weibliche“ Eigenschaften in uns. Warum sollte es also nicht vollkommen normal sein, dass wir alles davon ausleben – je nach Moment und Gefühl?





Mode und Normen: Ein Beispiel für Schubladendenken

Ein einfaches Beispiel ist die Kleidung. Warum sollte ein Mann, der sich als Mann fühlt, nicht ein Kleid schön finden und es tragen? Nur weil es nicht der Norm entspricht? Nur weil das Umfeld ihn dann nicht mehr einschätzen kann? Mode ist ein starkes Symbol dafür, wie Normen und Erwartungen unser Denken prägen. Oft werden neue Trends zunächst skeptisch betrachtet, doch je häufiger wir sie sehen, desto mehr werden sie akzeptiert. Genauso sollte es mit den Menschen um uns herum sein.


Das Streben nach Freiheit und Entfaltung

Wir alle streben nach Freiheit und Entfaltung. Doch paradoxerweise legen wir uns jeden Tag neue Ketten an, indem wir bewerten, verurteilen und andere Menschen in Schubladen stecken. Anstatt eine Person einfach wahrzunehmen, fangen wir an, sie nach bestimmten Mustern zu sortieren. Doch was wäre, wenn wir uns darauf konzentrieren, das Wesen eines Menschen mit unserem Herzen zu erkennen, statt mit dem Verstand zu urteilen?


Natürlich werden wir uns von manchen Menschen angezogen fühlen und von anderen nicht. Und das ist in Ordnung. Es ist eine zutiefst menschliche Eigenschaft, unterschiedliche Sympathien zu haben. Aber wir müssen uns fragen: Schaffen wir es, das „nicht mögen“ einfach als Gefühl stehen zu lassen, ohne es in Bewertung und Ablehnung zu verwandeln?


Diversität leben: Kein Kampf, sondern Akzeptanz

In unserer Gesellschaft wird oft für die Anerkennung neuer Gruppen oder Kategorien gekämpft. Doch mein Ansatz von Diversität geht darüber hinaus: Ich möchte nicht, dass wir ständig neue Kategorien erschaffen müssen. Vielmehr sollte es selbstverständlich sein, dass jeder Mensch, so wie er sich fühlt, akzeptiert und geliebt wird. Menschen mit ähnlichen Interessen und Herausforderungen werden ohnehin ihren Weg zueinander finden – ganz ohne den Zwang, neue Schubladen zu schaffen.

Wenn wir mit dem Herzen schauen, sehen wir den Menschen. Erst der Verstand beginnt, zu sortieren. In meiner Weltanschauung sollte kein Mensch nur mit dem Verstand bewertet werden.



Fazit: Mehr Herz, weniger Schubladen

Wir sind in einer Gesellschaft aufgewachsen, die Menschen gerne in Kategorien einteilt. Doch diese Kategorien spiegeln nicht die wahre Vielfalt und Komplexität des Lebens wider. Menschen sind keine Schablonen, sondern Individuen mit eigenen Gefühlen, Erfahrungen und Zielen. Statt Menschen in Schubladen zu stecken, sollten wir uns bemühen, sie auf emotionaler Ebene zu verstehen und anzunehmen. Das Streben nach Sicherheit durch Kategorisierung führt nur dazu, dass wir Menschen übersehen und ihre Vielfalt einschränken.


💡Die Lösung? Weniger Schubladendenken, mehr Herz. Akzeptieren wir Menschen so, wie sie sind, ohne ständig nach der richtigen Kategorie zu suchen. Es wird uns allen mehr Freiheit und Leichtigkeit im Umgang miteinander schenken.

 
 
 

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